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Der Kanton Appenzell Innerrhoden hat im Jahr 2019 ein ehrgeiziges Projekt zur Einführung von Tablets vom Kindergarten bis zur 4. Klasse gestartet. Ziel war es, den Unterricht zu modernisieren und den Schülern eine bessere Lernumgebung zu bieten.
Nach Abschluss der Evaluationsphase, welche auch die Frage nach dem geeigneten System (Windows Tablet oder iPad) beinhaltete, wurde entschieden, das Projekt mit dem iPad umzusetzen.
Da die Verantwortung und Federführung beim Kanton lag, suchte dieser für die vielfältigen und komplexen Aufgaben einen geeigneten Partner, der von Beginn an mit seiner Expertise beim Aufbau und der Umsetzung des Projektes mitwirken sollte. Die Wahl fiel schliesslich auf DQ Solutions.
Im darauffolgenden Jahr wurde der Proof of Concept (PoC) lanciert, welcher die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Digitalisierung im Klassenzimmer aufzeigen sollte.
Als MDM-System setzt der Kanton auf den cloudbasierten Systems Manager (SM) von Cisco Meraki. Eine Prüfung von geeignetem Zubehör mit abschliessender Evaluation wurde in dieser Phase ebenfalls durchgeführt.
2021 startete die zweite Phase, in der der Schulbetrieb in ausgewählten iPad-Klassen getestet wurde. Die Rückmeldungen der Lehrpersonen führten zu einer laufenden Optimierung des ausgewählten Systems. Mitte 2022 erfolgte schliesslich die Finalisierung des Systems und die vorerst letzten Konfigurationsarbeiten am MDM.
Nach Abschluss der intensiven Testphasen werden nun im Frühling/Sommer 2023 alle Schulen im Kanton Appenzell Innerrhoden – vom Kindergarten bis zur 4. Klasse – mit neuen iPad ausgerüstet. Parallel zum Rollout wird an einem Weiterbildungsangebot für Lehrpersonen gearbeitet. Damit soll sichergestellt werden, dass ein schulgerechter und sinnvoller Einsatz der Geräte flächendeckend gewährleistet ist, insbesondere auch im Hinblick auf den Lehrplan 21.
Damian Keller Gesamtprojektleiter des Kantons Appenzell Innerrhoden (AfI)
Die Ausstattung ist von 1:4 auf mindestens 1:3 und maximal 1:1 ausgebaut worden. Die Geräte sind nun immer verfügbar für jede Schülerin und jeden Schüler. Auch Infrastruktur wie Smartboards, Visualizer gehören heute zur Standardeinrichtung jeder Schule.
Wir haben uns entschieden, im ganzen Kanton Tablets bis und mit der 4. Klasse einzuführen. Der Entscheid lag hauptsächlich darin, dass das iPad einfacher zu bedienen ist und eine hohe Flexibilität für Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler bietet. Eine Schuleinheit hat sich entschieden, bis und mit der 3. Oberstufe Tablets einzusetzen. In diesem Fall haben wir uns für eine 1:1 Ausrüstung ab der 3. Klasse entschieden. Alle Schüler:innen erhalten zudem eine AppleID.
Das wissen wir nicht mehr. Es war mehr oder weniger Zufall.
DQ Solution war für uns sehr wichtig im Initialisierungsprozess des Mobile Device Management (MDM). Wir durften von ihren Erfahrungen im Bereich MDM-Plattformaufbau viel profitieren.
Ja, wir sind immer wieder dankbar, wenn wir technische Problemstellungen zusammen mit der DQ Solution umsetzen oder zumindest besprechen können.
Aktuell nutzen wir diesbezüglich noch kein Angebot von DQ Solutions.
Ja, wir verwenden die Plattform von Cisco Meraki. Da wir Cisco Meraki Access Points einsetzen, war dies die beste Option, da Synergien z. B. im Bereich Security genutzt werden können.
Der Unterricht hat sich definitiv mit dem Einsatz der iPad Geräten verändert. Mit dem iPad hat man ständig die Möglichkeit, auf alle Inhalte und alle Niveaus von Lehrmitteln zuzugreifen. So lässt sich der Unterricht viel einfacher differenzieren und ist dadurch viel individueller geworden. Durch die Vielfalt der Apps haben sich neue Methoden ergeben, die auch viel Kreativität zulassen. Der Unterricht ist nicht per se spannender oder kreativer geworden, den dies lässt sich nicht prinzipiell mit dem Einsatz von iPad Geräten erreichen, sondern durch Wahl der Methodik und durch die Unterrichtsgestaltung der Lehrperson. Der Unterricht ist «schneller» geworden, da man fast keine toten Zeiten hat, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Bücher suchen müssen oder ewig brauchen, bis sie ihren Arbeitsplatz eingerichtet haben.
Ein grosser Vorteil ist auch, dass der Unterricht deutlich ökologischer geworden ist, weil massiv weniger Kopien gemacht werden müssen. Die Schüler:innen tragen jetzt auch keine schweren Rucksäcke mehr zwischen Haus und Schule, denn alles, was sie brauchen, haben sie auf dem iPad.
Viel einfacher sind auch Korrekturen und Rückmeldungen geworden, da die Schülerinnen und Schüler nicht mehr ihre Hefte abgeben müssen und während dieser Zeit nicht weiterarbeiten können. Jetzt teilen sie ganz einfach ihre Arbeit mit den Lehrpersonen, die dann sozusagen live mitschauen kann was passiert.
Ja ich denke schon. Da die Schüler:innen heute das Internet zur Verfügung haben und bei YouTube zu beinahe jedem Thema ein Erklärvideo gefunden werden kann, verändert sich das Lehren und Lernen definitiv. Es wird mehr Fokus auf individuelle Begleitung und auf Selbstständigkeit gelegt.
Bis Sommer 2023 werden alle Schulen mit iPad Geräten ausgerüstet und der Produktivbetrieb startet. Die Herausforderung für die Lehrpersonen wird sein, den Lehrplan 21 in digitaler Form umzusetzen. Für die Lehrpersonen bedeutet das ein beträchtlicher Aufwand, denn die Einführung des Lehrplans 21 ist noch nicht lange her. Wir versuchen mit internen Schulungen die Lehrpersonen mit dem iPad vertraut zu machen und ihnen die neuen Möglichkeiten, welche das iPad mit sich bringt, näherzubringen.
OneDrive, iMovie, GoodNotes 5, Leseschlau, Worksheet Go!
Ich glaube, um die Schülerinnen und Schüler müssen wir uns keine Sorgen machen. Wenn sie nicht schon von zu Hause aus vertraut mit den Geräten sind, werden sie es bestimmt rasch lernen. Die Arbeit mit dem iPad ist sehr einfach und intuitiv.
Ich denke, dass wir auf einem ausgezeichneten Weg sind. Nun gilt es, die Unterrichtsformen der digitalen Zeit anzupassen, was eine grosse Herausforderung ist. Wichtig ist, dass alles dynamisch bleibt und lebt, frei nach dem Motto «die einzige Konstante ist die Veränderung».