Wie hat sich die Volksschule Blumenstein in den letzten Jahren digital weiterentwickelt?
Bis vor zwei Jahren verfügte jede Klasse der Volksschule Blumenstein lediglich über sechs fest installierte PCs. Die veralteten Geräte wurden nur selten genutzt und leisteten keinen wesentlichen Beitrag zur digitalen Entwicklung des Unterrichts. Mit der Entscheidung der Gemeinde, einen klaren Schritt in Richtung Digitalisierung zu gehen, hat sich das Bild grundlegend verändert.
Heute arbeiten die Kindergartenklassen mit je zwei iPad, in den ersten und zweiten Klassen steht ein Klassensatz im 1:2-Setting zur Verfügung. Ab der dritten Klasse erhalten alle Schülerinnen und Schüler ein persönlich zugewiesenes iPad. Die Geräte sind fest in den Unterricht integriert und werden in zahlreichen Fächern regelmässig eingesetzt. Besonders beeindruckend ist, wie intuitiv und selbstständig die Kinder mit dem iPad arbeiten – selbst komplexe Aufgabenstellungen meistern sie souverän.
Aus welchen Gründen wurde entschieden Tablets in der Schule einzusetzen?
Als Primarschule bis zur 6. Klasse haben wir uns bewusst für den ausschliesslichen Einsatz vom iPad entschieden. In Kombination mit ausgewählten Bildungs-Apps und dem vorinstallierten Office 365 bieten die Geräte eine intuitive, mobile und praxisnahe Lösung für einen zeitgemässen digitalen Unterricht.
Als eher kleine Schule mit rund 130 Schülerinnen und Schülern war es uns wichtig, von Anfang an auf ein einheitliches System zu setzen – eines, das sich im Schulalltag bewährt und gleichzeitig technisch einfach zu betreuen ist.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit DQ Solutions?
DQ Solutions hat die Schule kompetent und praxisnah beraten – sowohl in Bezug auf die konkreten Bedürfnisse als auch hinsichtlich der Umsetzbarkeit. Das wirtschaftlich attraktive Angebot und die regionale Präsenz in Thun und Bern waren dabei zusätzliche Pluspunkte.
Welche Rolle spielte/spielt DQ Solutions in der Volksschule Blumenstein?
Im Rahmen der Evaluation zur Neuanschaffung von Tablets wurde DQ Solutions – neben weiteren Anbietern – in den Auswahlprozess einbezogen und erhielt schliesslich den Zuschlag.
Nehmt ihr auch Dienstleistungen von DQ Solutions in Anspruch?
DQ Solutions übernimmt die Vorbereitung der iPad für den Rollout und verwaltet die Geräte über ein Mobile Device Management (MDM). So können bestehende Apps gepflegt und bei Bedarf neue Anwendungen zentral verteilt werden. Auch beim Support fühlen wir uns bestens betreut: Fragen oder Herausforderungen werden stets schnell und lösungsorientiert beantwortet.
Wie unterstützt euch DQ Solutions im pädagogisch-didaktischen Bereich?
Mit den Angeboten des eduPackage konnten sich unsere Lehrpersonen schnell mit dem Einsatz vom iPad im Unterricht und der Nutzung neuer Bildungs-Apps vertraut machen. Gemeinsam mit dem Team von DQ Solutions organisieren wir jährlich eine gezielte Weiterbildung für unser Kollegium, um den digitalen Unterricht weiterzuentwickeln. Der Besuch der Learning Days mit vielfältigen Workshops und praxisnahen Inputs zählt für mich zu den Highlights im Bereich der Lehrerfortbildung.
Wie verwaltet die Volksschule Blumenstein die zahlreichen iPad? Wird ein MDM eingesetzt?
Ja, die Verwaltung der iPad Geräte erfolgt durch DQ Solutions über ein Mobile Device Management (MDM). Für die zentrale App-Verteilung kommt die Lösung FileWave zum Einsatz.
Hat sich der Unterricht mit dem Einsatz des iPad verändert? Ist er individueller, spannender oder kreativer geworden? Welche neuen Möglichkeiten haben sich aufgetan?
Ja, der Unterricht hat sich durch den Einsatz des iPad auf allen Schulstufen spürbar verändert. Im Kindergarten nutzt beispielsweise ein Kind aus der Ukraine das iPad regelmässig, um spielerisch die deutsche Sprache zu lernen.
In der 1. und 2. Klasse dokumentieren Schülerinnen und Schüler in Gruppen einen Brückenbau mit Holzklötzen, den sie stetig weiterentwickeln. Die entstandenen Fotos laden sie auf ein Padlet hoch, um die verschiedenen Herangehensweisen später im Plenum zu vergleichen.
Die Kinder der 3. und 4. Klasse halten die Entstehung einzelner Elemente des Schulgartens in Fotos und Videos fest – mit dem Ziel, diese auf der Schulwebseite zu präsentieren.
Unterstützende Lern-Apps in Bereichen wie Leseförderung, Fremdsprachen und Mathematik ermöglichen es, den Unterricht gezielt zu individualisieren und differenzierte Aufgaben bereitzustellen.
Durch den vielseitigen Einsatz des iPad – etwa zum Forschen, Dokumentieren oder im differenzierten Unterricht – ist der Unterricht abwechslungsreicher, praxisnäher und motivierender geworden. Digitale Medien eröffnen dabei neue Möglichkeiten des Lernens und der aktiven Beteiligung.
Verändert der Einsatz von Technologie, wie wir lernen und lehren?
Der Einsatz von Technologie verändert die Art des Lehrens und Lernens nachhaltig. Durch adaptive Lern-Apps und geeignete KI-Tools erhält jedes Kind gewissermassen einen persönlichen, temporären Tutor. Wenn diese digitalen Werkzeuge gut eingeführt und gezielt genutzt werden, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Selbstorganisation der Lernenden. Die Rolle der Lehrperson verschiebt sich zunehmend hin zu einer coachenden Begleitung im Lernprozess.
Diese Entwicklung hin zu einem digitalen, individualisierten und teils selbstorganisierten Unterricht macht deutlich: Als Ausgleich braucht es umso mehr Raum für haptische Erfahrungen, persönliche Begegnungen und die gezielte Förderung sozialer Kompetenzen.
Was waren oder sind die Herausforderungen für Lehrpersonen?
Die Lehrpersonen haben sich der Herausforderung gestellt, von der Arbeit mit stationären PCs auf den Einsatz mobiler iPad umzusteigen. Dabei haben sie sich mutig auf ein neues «Universum» eingelassen – mit zunächst unbekannten Apps, neuen Möglichkeiten und digitalen Lernformen.
Die aktuellen Herausforderungen liegen in der Auswahl geeigneter, unterstützender Lern-Apps, im pädagogisch sinnvollen Einsatz des iPad im Unterricht und in einer praxisnahen, kontinuierlichen Weiterbildung im Bereich der digitalen Bildung.
Welche Apps werden am häufigsten genutzt?
In der Mittelstufe kommen häufig Anwendungen aus Office 365 zum Einsatz. Ergänzend nutzen die Schülerinnen und Schüler regelmässig digitale Lehrmittel-Apps für Sprache und Mathematik. Auch Tools wie Padlet, Book Creator und verschiedene browserbasierte Anwendungen sind fester Bestandteil des digitalen Unterrichtsalltags.
Wie gehen die Schülerinnen und Schüler mit den neuen Möglichkeiten um?
Für die Schülerinnen und Schüler wirkt der Einsatz des iPad im Unterricht sehr motivierend. Es ist erstaunlich, wie intuitiv die Kinder mit den Geräten und den zahlreichen Bildungs-Apps umgehen. Ein grosser Vorteil liegt in der Einfachheit der Nutzung – etwa beim Einloggen über QR-Codes, wodurch die Kinder rasch ins richtige Programm gelangen und sofort mit den gestellten Aufgaben beginnen können.
Eine anfängliche Herausforderung bestand darin, sicherzustellen, dass sich die Lernenden nicht in anderen Inhalten des Internets verlieren. Einige Schülerinnen und Schüler befinden sich noch im Lernprozess, ihre Aufmerksamkeit gezielt auf die Aufgabenstellung zu richten und persönliche Interessen in den Hintergrund zu stellen.
Wie sieht die digitale Zukunft der Volksschule Blumenstein aus?
Die flächendeckende Ausstattung mit iPad Geräten hat die Schule im digitalen Bereich deutlich vorangebracht und zahlreiche Vorteile geschaffen. Mit Blick auf die Zukunft braucht es jedoch eine kontinuierliche Weiterbildung der Lehrpersonen, um die Geräte pädagogisch sinnvoll, kreativ, differenziert und individualisierend einsetzen zu können.
Durch den Einsatz adaptiver Lern-Apps und neuer Möglichkeiten im Bereich Künstliche Intelligenz werden sich in naher Zukunft weitere hilfreiche Werkzeuge für den Unterricht eröffnen. Diese Entwicklungen werden die Art des Lernens und Lehrens zunehmend verändern.
Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, braucht es eine laufende Weiterbildung, gezielte Information in gut dosierter Form, eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern – und einen ausgewogenen Wechsel zwischen digitalen Lernelementen und erlebnisbezogenem Lernen in der Natur oder an der frischen Luft.